Arbeitsschutz
Normen bei Arbeitsschutzkleidung
Schweißer oder Metallspezialisten sind bei der täglichen Arbeit mit flüssigen bzw. geschmolzenen Metallen einigen Gefahren und Risiken ausgesetzt. Es besteht die Gefahr, dass kleine geschmolzene Metallspritzer Verletzungen verursachen. Daher ist es wichtig, dass sie durch besondere Schutzkleidung geschützt sind.

Für was steht die CE- Kennzeichnung?
Arbeitskleidung unterliegt den CE-Normen. CE steht für „Conformité Européenne“ und heißt übersetzt „Übereinstimmung mit den EU-Richtlinien“. Durch die Anbringung der CE-Kennzeichnung wird bestätigt, dass das Produkt den produktspezifisch geltenden Vorgaben der Verordnung (EU) entspricht.
Was bedeutet die Norm EN ISO 11611?
Die Norm EN ISO 11611 legt die Anforderungen an Schweißerkleidung fest. Arbeitsschutzkleidung mit EN ISO 11611-Zertifizierung dient dem Schutz vor Funkenschlag und kurzem Kontakt mit Flammen. Außerdem verringert sie das Risiko eines elektrischen Schocks bei kurzem Kontakt mit elektronischen Leitern. Diese Schutzkleidung schützt den Träger gegen kleine geschmolzene Metallspritzer, kurzzeitigen Kontakt mit Flammen sowie gegen Strahlungswärme aus dem Lichtbogen.
Zwei Klassifizierungen – Class 1 und Class 2
Die ISO 11611 unterscheidet zwei Leistungsklassen:
"Class 1" (niedrigere Klasse) schützt bei weniger gefährlichen Schweißarbeiten und Situationen mit weniger Risiko für Funken und geringer Strahlungshitze.
- Leistungsanforderung: mindestens 15 Metalltropfen
- Wärmeübertragung (Strahlung): RHTI 24 ≥ 7 Sekunden
- Einsatzgebiete:
- Manuelle Schweißtechniken mit Bildung von Schweißspritzern und Metalltropfen:
- Gasschmelzschweißen
- WIG-Schweißen
- Mikroplasmaschweißen
- Hartlöten
- Punktschweißen
- MMA-Schweißen
- Manuelle Schweißtechniken mit Bildung von Schweißspritzern und Metalltropfen:
- Betrieb von Maschinen, z. B.:
- Sauerstoffschneidemaschinen
- Plasmaschneidemaschinen
- Widerstands-Schweißmaschinen
- Maschinen für thermisches
- Sprühschweißen
- Tischschweißen
"Class 2" (höhere Klasse) schützt bei Schweißarbeiten in Zwangshaltungen und bei Arbeiten in engen Räumen, in denen die Gefahr von Funken und Strahlungswärme erheblich größer ist.
- Leistungsanforderung: mindestens 25 Metalltropfen.
- Wärmeübertragung (Strahlung): RHTI 24 ≥ 16 Sekunden
- Einsatzgebiete:
- Manuelle Schweißtechniken mit erheblicher Bildung von Schweißspritzern und Metalltropfen:
- MMA-Schweißen
- MAG-Schweißen
- selbstschützendes FülldrahtLichtbogenschweißen
- Plasmaschweißen
- Fugenhobeln
- Sauerstoffschneiden
- thermisches Sprühschweißen
- Umgebungsbedingungen:
- enge Räume
- Überkopfschweißen oder –schneiden
- Arbeiten in vergleichbaren Zwangshaltungen
- Manuelle Schweißtechniken mit erheblicher Bildung von Schweißspritzern und Metalltropfen:
Und die Codebuchstaben „A“ im Piktogramm?
Die Codebuchstaben geben Auskunft über die Beflammung von Materialien und Nähten nach EN 15025
- A1 = Flächenbeflammung 10 Sekunden
- A2 = Kantenbeflammung 10 Sekunden